St. Marien-Kirche
St. Marien-Kirche
An der Schloßstraße, im historischen Siedlungsbereich (Alt)Wolfsburg, steht die St. Marien-Kirche. Sie ist eines der geschichtsträchtigsten Baudenkmale auf dem Gebiet der (immer noch jungen) Industriestadt Wolfsburg. Das Äußere der Kirche wird von dem wuchtigen Turm bestimmt. Paarig gesetzte rundbogige Schallöffnungen schließen den oberen Bereich ab, der von einem vierseitigen Zeltdach mit Gauben gekrönt wird. Zur Straßenseite im Süden ist dem Turm ein polygonales Treppenhaus vorgesetzt, das bis in den Bereich des Glockenstuhls führt.
Das Langhaus hat zur Straße hin eine helle klassizistische Schaufassade mit symmetrischer Wandgliederung. Die rundbogigen, großen Fenster nehmen den mittleren Teil in voller Höhe ein. Zwei große torähnliche Eingänge flankieren den Fensterteil. Einige Fenster der Turmsüdseite übernehmen die betonten Halbkreissegmente der Fassade.
Das riesige, etwa 5m hohe Rokoko-Epitaph mit dem theatralischen Dekor seiner Zeit wurde anlässlich des Todes des letzten Bartensleben errichtet. Das Todesdatum, 6. Januar 1742, ist in der siebten Zeile von unten zu lesen. Der Text berichtet in lateinischer Sprache über das Leben dieses letzten Grafen, seiner Frau Anna, seiner Tochter und seines Schwiegersohnes. Daneben stehen überlebensgroße weibliche Figuren für die Hoffnung (Buch und Anker) und für den Glauben (Buch und Kreuz). Ein ebenso großer Engel mit Posaune hält eine Girlande über das Bild des Verstorbenen.
Das Gotteshaus hat eine lange Orgeltradition, denn bereits 1564 gab es in der Kapelle St. Marien ein solches Musikinstrument. Die Kirche St. Marien hatte von Anfang an eine Orgel (1580). Nach dem 30jährigen Krieg war ihr Spielwerk beschädigt. Nach einer Überarbeitung von Posaunen und Trompetenbass 1666 wurde von 1681 - 1686 die Orgel nochmals gerichtet. In diesem Zusammenhang zog die Orgel an die Ostseite der Kirche in einen Choranbau um. 1829 vollendete ein Meister Oden den Innenschmuck der Kirche, zu dem auch der bis heute erhaltene Orgelprospekt gehört. Seit 1922 ist die Orgel elektrifiziert und seit 1944 steht sie unter Denkmalschutz. Im Jahr 1964 wurde die Orgel generalüberholt und ihre Spielmechanik völlig erneuert. Heutzutage besitzt sie 29 Stimmen.
Graf Günther von der Schulenburg gab 1927 den Auftrag zur Gestaltung der länglichen Kapelle mit halbem Tonnengewölbe. In diesem Raum, der für Konfirmandenunterricht, Bibelstunden sowie Kinder- und Nebengottesdienste da sein sollte, steht eine wertvolle Holzplastik, die Pietà von 1410/20. Die Abendmahlsdarstellung (Anfang 20. Jh.) in der Seitennische stammt aus Oberammergau.
Wenn Sie mehr über die Kirche und ihre Geschichte erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen den Kirchenführer St. Marien, den Sie im Gemeindehaus erhalten. Darin finden Sie viele weitere Informationen sowie Bildmaterial.
Tabellarische Übersicht
Das Langhaus hat zur Straße hin eine helle klassizistische Schaufassade mit symmetrischer Wandgliederung. Die rundbogigen, großen Fenster nehmen den mittleren Teil in voller Höhe ein. Zwei große torähnliche Eingänge flankieren den Fensterteil. Einige Fenster der Turmsüdseite übernehmen die betonten Halbkreissegmente der Fassade.
Das riesige, etwa 5m hohe Rokoko-Epitaph mit dem theatralischen Dekor seiner Zeit wurde anlässlich des Todes des letzten Bartensleben errichtet. Das Todesdatum, 6. Januar 1742, ist in der siebten Zeile von unten zu lesen. Der Text berichtet in lateinischer Sprache über das Leben dieses letzten Grafen, seiner Frau Anna, seiner Tochter und seines Schwiegersohnes. Daneben stehen überlebensgroße weibliche Figuren für die Hoffnung (Buch und Anker) und für den Glauben (Buch und Kreuz). Ein ebenso großer Engel mit Posaune hält eine Girlande über das Bild des Verstorbenen.
Das Gotteshaus hat eine lange Orgeltradition, denn bereits 1564 gab es in der Kapelle St. Marien ein solches Musikinstrument. Die Kirche St. Marien hatte von Anfang an eine Orgel (1580). Nach dem 30jährigen Krieg war ihr Spielwerk beschädigt. Nach einer Überarbeitung von Posaunen und Trompetenbass 1666 wurde von 1681 - 1686 die Orgel nochmals gerichtet. In diesem Zusammenhang zog die Orgel an die Ostseite der Kirche in einen Choranbau um. 1829 vollendete ein Meister Oden den Innenschmuck der Kirche, zu dem auch der bis heute erhaltene Orgelprospekt gehört. Seit 1922 ist die Orgel elektrifiziert und seit 1944 steht sie unter Denkmalschutz. Im Jahr 1964 wurde die Orgel generalüberholt und ihre Spielmechanik völlig erneuert. Heutzutage besitzt sie 29 Stimmen.
Graf Günther von der Schulenburg gab 1927 den Auftrag zur Gestaltung der länglichen Kapelle mit halbem Tonnengewölbe. In diesem Raum, der für Konfirmandenunterricht, Bibelstunden sowie Kinder- und Nebengottesdienste da sein sollte, steht eine wertvolle Holzplastik, die Pietà von 1410/20. Die Abendmahlsdarstellung (Anfang 20. Jh.) in der Seitennische stammt aus Oberammergau.
Wenn Sie mehr über die Kirche und ihre Geschichte erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen den Kirchenführer St. Marien, den Sie im Gemeindehaus erhalten. Darin finden Sie viele weitere Informationen sowie Bildmaterial.
Tabellarische Übersicht
- 1362 Holzkapelle in Wolfsburg
- 17. Juni 1434 Erstes schriftliches Zeugnis eines Gotteshauses im Bereich der Vorburg (Bezeichnung für die Guttssiedlung der Wolfsburg). Weihe der St. Marienkirche in Wolfsburg durche den Vikarsbischof Heinrich von Halberstadt
- 1512 - 1583 Hans von Brtensleben, genannt "Hans der Reiche" als Bauherr
- 1555 "Wolfsburger Toleranzvertrag"
- 1558 Der erste ev. Pfarrer in Wolfsburg aus der Muttergemeinde Heßlingen Valentin Spengler
- 1580 Der Neubau der St.-Marien-Kirche unter dem Gifhorner Baumeister Hans Ludewich wird fertiggestellt, Hans der Reiche wird im selben Jahr evangelisch.
- 1581/82 Testament Hans des Reichen
- 1618-1648 Im Dreißigjährigen Krieg wurde das gegenüberliegende Schloss von Katholiken und Protestanten hart umkämpft.
- 1648-1668 "Der Wolfsburger Krieg" (von Loewenfeld) zwischen dem Herzog von Braunschweig und dem Erzbistum Magdeburg um Wolfsburg. Dem Herzog gelingt die Besitzergreifung nicht; den Bartensleben wird aus Dank die erbliche Superintendentur verliehen.
- 1672 In der Barockzeit erfolgten wesentliche Veränderungen, z.B. Integration von Gruft, Herrschaftspriechen und Glockenhaus in den Kirchturm.
- 1681 In einem Vertrag wird der heute noch vorhandene Choranbei hinter dem Altar erwähnt, wohin die Orgel verlegt wurde.
- 1824 Einführung der unierten Agende
- 1825 Umbau der Kirche
- 1928 In den Kirchturm wurden große Schallöffnungen eingefügt, um die akustische Wirkung des Glöckengeläutes zu verbessern.
- 1.8.1939 Die "Superintendentur Wolfsburg", gehörend zur Superintendentur Weferlingen (heute Sachsen-Anhalt), kommt mit ihren Kirchengemeinden Heßlingen und Hehlingen aus der unierten Kirchenprovinz Sachsen zur ev. luth. Landeskirche Hannovers.
- 1964 Renovierung der Kirche und ihrer Kunstgegenstände
- 1975 Einbau einer Fußbodenheizung in die Kirche
- 1984 Renovierung des Kirchenschiffes, Freilegung der Gruft mit 27 Särgen
- 2005 Feier des 425-jährigen Kirchenjubiläums